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Tadel

Was bewirken Tadel, Verbote oder Bestrafung beim kratzenden Kind?

Weil das Kratzen des Kindes bei Eltern verständlicherweise Ängste und auch Ärger auslöst, versuchen sie gelegentlich, Kratzhand­lun­gen durch massive Verbote zu unterbinden. Ein Verbot bewirkt je­ doch in der Regel das Gegenteil. Durch den starken psychischen Druck, sich überhaupt nicht mehr kratzen zu dürfen, nimmt die in­nere Spannung des Kindes zu und damit auch der Juckreiz. Dieser Teufelskreis aus Kratzen, Bestrafung (Tadel, Verbote), vermehrter An­spannung, vermehrtem Juckreiz, vermehrtem Kratzen, empfindlicherer Bestrafung (siehe Abbildung) kann nur durchbrochen werden, wenn die Umgebung des Kindes akzeptiert, daß es sich in einer die Haut nicht verletzenden Art kratzen darf. Allein die Tatsache, daß mit dem Kind nicht mehr geschimpft wird, hat große therapeutische Bedeutung.

Viele Eltern machen ihrem Kind häufig Vorwürfe, wenn es sich kratzt. Um diesen zu entgehen, wird das Kind gezwungen, das nicht zu unterdrückende Kratzen vor den Eltern zu verbergen. Es kratzt sich hauptsächlich dann, wenn es sich unbeobachtet fühlt und hat dabei in der Regel Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen. Bei­ des ist aber völlig unangebracht, da die an Neurodermitis erkrankte Haut wesentlich empfänglicher für Juckreizeinflüsse ist als die gesunde Haut. Oft kratzt es sich auch im Schlaf.

Versuchen Sie, das Kratzen Ihres Kindes – solange es sich auf eine Reibung der Haut beschränkt – zu tolerieren. Es ist wichtig, dass Ihr Kind keine Schuldgefühle und kein schlechtes Gewissen Ihnen ge­gen­ über hat, da die psychische Anspannung ebenfalls zu Juckreiz führen kann (siehe Seite 142ff.).

Oft wenden sich Eltern dem Kind aber auch dann besonders zu, wenn es sich kratzt. Ein Kind lernt schnell, dass die Eltern auf sein Kratzen reagieren und wird es deshalb auch einsetzen, wenn es et­ was erreichen will. Diesem Verhalten können Sie am besten durch Nicht­beachtung des Kratzens und Zuwendung in den kratzfreien Pha­sen begegnen. Das Nichtbeachten sollte nicht den Charakter einer Strafe bekommen.



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